Assoziations-Blaster-Homepage: Deutsch / English | Forum: Deutsch / English



   
   
  Hoch: [8]
Links: [4]Liste: [5]Rechts: [6]
Runter: [2]
message by Matthias (29.9.2019 18:25:00):
>>>>>>>>Vorbei die Zeiten etwas längerer Geschichten

>>>Matthias?
>>Ich meine manchmal im zähen Schleim der Speiseröhre zu ersticken
>
>Hast du schon mal über deine Tagesstruktur nachgedacht? Jetzt, wo dir diese Veränderung bereits auffällt? Was würdest du mit diesem Präkalk tun, wenn du ihn auf einer Uhrglasschale trotz Erhitzen nicht lösen kannst? Würdest du ihm etwas Flüssigkeit gönnen, auf dass der Mycobacterrest deine Magenschleimhaut vor dem nächsten Atemzug schützt? So viel Cannabis kann ein Einzelner doch gar nicht kiffen, die letzen Lieferungen betrugen siebenundzwanzig grammbraungrün das hielt sieben Wochen, mein Maximum waren sieben Plätzchen zu fünfhundert Milligramm an sieben aufeinanderfolgenden Tagen am Nachmittag nach morgendlicher Lisinopril zehn Milligramm, und zusätzlich zwei- bis dreihundert, selten auch mal nur hundertfünfzig Milligramm in fünf bis sieben Zigaretten gerollt täglich. Heute wird die vierte sechzehn Milligramm Candesartan unter die Lupe genommen. Falls der Notarzt den Weg hierher finden sollte und nicht vor einem hinter der offenen Abschlußtür gestellten hohen Fensterladen zurückschreckt findet er die Uhrzeiten und Dosierungen der in den letzten Tagen eingenommen Substanzen in dem auf dem Küchentisch aufgeschlagen liegendem Schreibheft.

Die Tagesstruktur beschränkt sich schon lange auf das Naheliegende und was es bis zum Überleben bis morgen braucht. Morgens Zähne mit Zahnpasta geht gar nicht, zu heftige Erstickungsanfälle, abends, besonders wenn ich kurz zuvor ein paar Löffel 40%Quark gegessen habe hält sich das Gewürze beim Zähneputzen in Grenzen, da der Quark einen angenehmen Schleim im Hals macht mit dessen Hilfe ich die Reste Zahnpaste aus dem Rachen hinausbefördert. Risperdal würde diesen sehr zähen Schleim wohl zerstückeln, aber die Bruchstellen gefallen mir gar nicht, er taugt dann nichtmal mehr zum Hintern säubern, er verstopft zuverlässig meine nächtliche Nasenatmung ohne die ich ständig mit ausgetrockneten Hals aufwache und es macht mich träge schwer und schlapp. Nur der Geruchssinn verbessert sich ganz leicht und ich habe Momente wo ich mich und meine Wohnung beginne stärker und anders zu riechen als sonst und mich sehr vor mir selbst ekele. Dann frage ich mich auch wie es möglich sein kann das ein anderer Mensch mich wirklich lieben wird. Ich floh, und möchte auch heute noch fliegen wenn ich Personen treffe die alt und modrig riechen oder in Wohnungen komme wo es so riecht, ich flüchte vor dem was ich selbst geworden bin und in feinen wohlriechenden modernen Wohnungen halte ich es, ich fürchte ebensowenig aus, ich komme mir da fehlplatziert vor, nicht passend was mein inneres Buntes angeht, wenn ich Dir sage was ich träumte, ich träumte davon daß ich der Zwanzigjährigen sagte, komm her, nimm meinen Kopf und gib mir einen drängenden starken eindrücklichen sehr langen Kuss, öffne diesen verschlossenen Schlot mit Giftgas tief aus dem Inneren, um ihn mit deiner Spucke zu heilen.




wenn der Tag auch nur noch einen Rest von Struktur behalten soll. Selbst Heine in seiner Matratzengruft hätte ich bei Nacht mehr Selbstwirksamkeitserleben zugetraut.

   

Assoziations-Blaster-Homepage: Deutsch / English | Forum: Deutsch / English